Traditioneller Begriff in neuem Licht

Bild: Lichtung eines Nadelwalds, der von Sonnenstrahlen durchdrungen wird

Das Wort „Nachhaltigkeit“ ist seit einigen Jahren in aller Munde. Die deutsche Bundesregierung beschloss Anfang 2017 die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie. Unternehmen geben Nachhaltigkeitsberichte heraus. Banken kreieren nachhaltige Aktienfonds und die Verpackungen von Lebensmitteln werden mit bunten, vielversprechenden Siegeln bedruckt. Dabei bleibt oftmals unklar, was sich hinter dem Begriff eigentlich verbirgt. Und dass er alles andere als neu ist. Bereits 1915 und damit vor mehr als hundert Jahren nahm die Redaktion des Rechtschreibdudens das Wort ins Werk auf. Das bedeutet, dass es schon damals „in einer gewissen Häufigkeit“ und „über einen längeren Zeitraum hinweg“ in verschiedenen Texten zu lesen war (Quelle: www.duden.de, abgerufen am 30.03.2024). Erstmals verwendet wurde es noch einmal 200 Jahre früher von Hans Carl von Carlowitz, der 1713 das erste geschlossene Werk über die Forstwirtschaft verfasste. Er formulierte darin das folgende Prinzip: Um die Ressourcen des Waldes langfristig nutzen zu können, dürfe nur so viel Holz geschlagen werden, wie nachwachse.

Grafik: oben ein blauer Schriftzug, darunter in drei reihen die 17 unifarbenen Icons der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN
Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen machen es uns allen sehr einfach, selbst aktiv zu werden. (Bild: sdgs.un.org)

Ökologisch, ökonomisch und sozial

Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein Modell, das drei Aspekte miteinander verbindet und bis heute die Basis für nachhaltiges Handeln ist: ökologische, ökonomische und soziale. Nachhaltigkeit und Ökonomie sind also keine Gegensätze, wie es manchmal zu lesen ist, sondern Letztere ein fester Bestandteil nachhaltigen Handelns und Entscheidens. Wir müssen also heute so handeln, dass auch die nachfolgenden Generationen noch gut und gesund auf dieser Erde leben können. Hinzu kommt die globale Gerechtigkeit: Der Lebensstil der Bevölkerung des globalen Nordens muss sich so verändern, dass die Lebensgrundlage der Menschen auf der Südhalbkugel erhalten bleibt. Der Blick auf die Übersetzung des englischen Begriffs „sustainability“ ins Deutsche macht all dies deutlich. Er steht für „Zukunftsfähigkeit“, „Aufrechterhaltung“ und „Weiterbestand“.

Die Zeit läuft

Um ins Tun zu kommen und unseren Planeten zu bewahren, verabschiedeten alle Mitgliedssaaten der Vereinten Nationen vor sieben Jahren die sogenannte Agenda 2030 mit 17 konkreten Nachhaltigkeitszielen, kurz: SDGs für „sustainable development goals“. Sie reichen von „Ernährung weltweit sichern“ über „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ bis zu „Starke und transparente Institutionen fördern“. Wer selbst aktiv werden möchte, findet auf der Website der Vereinten Nationen zu jedem Ziel konkrete Möglichkeiten (Seite in sechs Sprachen, darunter Englisch, nicht auf Deutsch).

Vielfältige Möglichkeiten aufzeigen möchte ich Euch auch mit den Beiträgen dieses Blogs. Ähnlich einem Werkzeugkasten, aus dem Ihr Euch bedienen könnt. Um adäquat zu handeln, ist allerdings auch ein Verständnis für die Komplexität der Themen und die Ursachen vieler Probleme nötig. Deshalb ist es mir sehr wichtig, Euch auch davon zu berichten und unter die Oberfläche zu blicken. Vermeintlich einfache Lösungen werde ich kritisch hinterfragen und wirksame Lösungen aufzuzeigen. Damit Ihr Euren individuellen Weg zu einem nachhaltigeren Alltag findet.

Weiterführende Informationen zum Thema Nachhaltigkeit

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